Als ich das Museum durchforstet hatte, war es an der Zeit, mein Vorhaben „Mission elektronischer Glücksbringer“ in die Tat umzusetzen. Mein Herz schlug mir bis zum Halse und ich hoffte sehr, dass ich wirklich nicht zufällig einen Bekannten treffen würde, weil bekannterweise die Welt ja klein ist, oder? Ich fuhr mit der Rolltreppe in den Keller und tauchte in das Reich der Lust ein, die kühnsten Träume in meinem Kopfkino hätten mir niemals eine solche Vielfalt an Utensilien, die Freude spenden sollten, aufzeigen können. Damit hatte ich tatsächlich nicht gerechnet. Ich versuchte, so schnell und unauffällig wie möglich mich zum Verkaufscounter zu begeben und sagte der Verkäuferin, sie sollte mir doch bitte einen, nennen wir ihn einmal „elektrischen Zauberstab“ als Geschenk einpacken. Sie schaute mich verwundert an und sagte, dass das nicht so einfach wäre. Fragen wie „Wie groß? Wie lang? Wie dick? Elektrisch? Manuell? Mit Bewegung oder mit Zusatzteil?“ trafen mich wie ein Unschuldslamm, das ich ja auch wirklich war. Mannomann, ich wurde im Gesicht wohl gelb, orange und dann dunkelrot, denn mittlerweile war ich auch noch von Männern, die gespannt dem Gespräch zuhörten, umzingelt. :( Ich teilte ihr mit, dass er 36 Mark kosten dürfe, denn so viel hatten wir gesammelt. Nach meinem Hinweis, dass ich es eilig hätte, griff sie zu einem gelben Exemplar, öffnete den unteren Teil und führte eine Batterie zu Demonstrationszwecken ein. Hiiilfe! Das Ding bewegte sich zuerst langsam, dann immer schneller, von oben nach unten und von rechts nach links. Ich glaube, ihr hatte meine Verlegenheit und der entsetzte Ausdruck in meinem Gesicht wohl sehr viel Freude bereitet. Mir aber nicht! Ich bat sie nochmals, den Freudenspender schnell als Geschenk einzupacken. Sie tat dies mit dem Hinweis, sie würde die Batterie drinlassen und diese wäre ein Geschenk ihrerseits. Zumindest ein kleines Schmerzensgeld für mich und die erlittenen Strapazen, oder nicht?